Erste Hilfe: Crashkurs für Jung und Alt
Anlässlich des Welttages der Ersten Hilfe und der Woche der Wiederbelebung, die im September stattfanden, frischte der Kreisverband kostenlos das Wissen der Fürtherinnen und Fürther in Reanimation auf.
Wie wichtig beherztes Zugreifen ist, zeigt sich beim plötzlichen Herztod - einer der häufigsten Todesursachen in Deutschland. An ihm sterben laut Statistik circa 200 Menschen pro Tag und die Dunkelziffer ist hoch. Bei einem Herz- und Kreislaufstillstand sinken die Überlebenschancen für Betroffene massiv, wenn nicht innerhalb kürzester Zeit Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden. Denn schon nach etwa drei Minuten ohne ausreichende Sauerstoffversorgung wird das Gehirn irreversibel geschädigt. In solchen Fällen ist es deshalb besonders wichtig, die Symptome schnell zu erkennen und umgehend zu handeln. Die Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters zeigen jedoch, dass nur in etwa der Hälfte der Fälle Umstehende mit der Wiederbelebung beginnen. „Viele Menschen haben einfach Angst, etwas falsch zu machen und zögern deshalb“, weiß Michael Bornschein, Erste-Hilfe-Ausbilder beim Fürther BRK. „Dabei ist der einzige Fehler, den man machen kann, nichts zu tun.“
Um Ersthelfenden die Angst zu nehmen, veranstaltete der BRK-Kreisverband im September zwei kostenfreie Aktionen für die Bevölkerung in Stadt und Landkreis Fürth. Am 14. September, dem Welttag der Ersten Hilfe, bauten die Ausbilderinnen und Ausbilder in der Fußgängerzone einen Infostand auf. Hier konnten die Passanten an einer Puppe die richtigen Handgriffe der Reanimation und den Umgang mit einem Defibrillator (AED-Gerät) üben. Anlässlich der Aktionswoche der Wiederbelebung konnten am 25. September zudem alle Interessierten einen Crashkurs in Reanimation besuchen, der im Rotkreuzhaus in der Henri-Dunant-Straße stattfand. Auch hier konnten verschiedene Defibrillatoren ausprobiert und Fragen gestellt werden.
Vermittelt wurde zudem die einfache Leitformel für die Reanimation: „Prüfen. Rufen. Drücken.“ Beim „Prüfen“ wird die Person angesprochen und die Atmung überprüft. Keine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung? Dann gilt es den Notruf unter der Telefonnummer 112 zu „rufen“. Ist die Hilfe alarmiert, sollte umgehend mit dem „Drücken“, der Herzdruckmassage begonnen werden. Fest und schnell fünf bis sechs Zentimeter tief in der Mitte des Brustkorbs 100- bis 120-mal pro Minute drücken. Nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. Die Formel können auch schon Kinder umsetzen. Deshalb setzt sich das Fürther BRK dafür ein, dass bereits Schülerinnen und Schüler mit den wichtigsten Maßnahmen vertraut gemacht werden. „Wir erleben häufig, dass die Kinder bei der Ersten Hilfe weniger Berührungsängste haben als Erwachsene“, so Bornschein. „Oft ist der letzte Erste-Hilfe-Kurs eben auch so alt wie der Führerschein.“ Deshalb bietet das BRK Fürth neben den Erste-Hilfe-Kursen für Führerschein und berufliche Ersthelfende auch Auffrischungskurse sowie spezielle Kompaktkurse etwa für werdende Eltern.
Infos zum Kursangebot des BRK Fürth gibt es telefonisch unter Tel.: 0911 7798131 oder unter unter diesem Link.