Sanierung Grete-Schickedanz-Heim
Alles neu, heißt es im Grete-Schickedanz-Heim. Die BRK-Einrichtung wird seit September 2023 kernsaniert. Das gute Vorankommen wurde nun mit einem Baustellenfest gewürdigt.
Es knirscht und staubt derzeit gewaltig im Grete-Schickedanz-Heim. Das in die Jahre gekommene Gebäude unterzieht sich einem umfangreichen Anti-Aging-Programm. Wasserleitungen, Strom und Heizungen werden erneuert, der Eingang versetzt. „Wir entkernen die Räumlichkeiten komplett“, so Arthur Sieder, Vorsitzender des Bauausschusses. „In den 38 Betriebsjahren ist ein hoher Modernisierungsbedarf entstanden.“
Im ersten Bauabschnitt wird seit rund einem Jahr der Ostflügel, die rechte Hälfte des U-förmigen Gebäudes, saniert. Voraussichtlich im Juni 2025 können die neuen Räumlichkeiten bezogen werden. Dann wird in der zweiten und letzten Bauetappe der Westflügel sowie die hauseigene Großküche renoviert. Insgesamt vier Jahre werden die Bauarbeiten in Anspruch nehmen. „Ursprünglich war eine Sanierung in vielen Bauabschnitten geplant, um möglichst viele Pflegeplätze zu erhalten“, erläutert Sieder. „Dies hätte jedoch eine deutlich längere Bauzeit bedeutet, verbunden mit hohen Ausfallrisiken.“ Der Bewohnerschaft stehen nun vorübergehend 90 der sonst 154 Plätze zur Verfügung. Ausziehen musste für die Renovierungsarbeiten trotzdem niemand. „Das haben wir einer langjährigen, umsichtigen Planung aller Beteiligten zu verdanken“, so Sieder. Bereits seit längerem vergibt die BRK-Einrichtung freiwerdende Zimmer nur als Kurzzeitpflegeplätze.
Dennoch: „Bei solch großen Sanierungsprojekten gibt es immer die ein oder andere unangenehme Überraschung“, meint Sieder. „In lebhafter Erinnerung wird für uns alle wohl ein durch Staub verursachter Fehlalarm inklusive Feuerwehreinsatz bleiben. Nicht zuletzt dank des pragmatischen Handelns der Heimleitung und der Hausmeister, konnten die meisten Probleme aber schnell gelöst werden. Insgesamt läuft das Projekt plangemäß und zielführend.“
Bedarf an Pflegeplätzen steigt stetig
Durch die umfangreichen Baumaßnahmen, die rund 20 Millionen Euro kosten, wird das Haus bald nachhaltiger, effizienter und kostensparender aufgestellt sein. Es entstehen moderne Zimmer mit größeren Bädern und neuem Notrufsystem. Das Herzstück soll eine Mitmach-Küche werden, in der die Wohnbereiche die Möglichkeit haben, gemeinsam zu kochen. Das Konzept Pflegeheim wird weiterhin bestehen bleiben. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden“, erklärt Heimleiterin Viktoria Binder. „Die Nachfrage an guter Pflege wächst stetig weiter. Hier können wir einen wertvollen Beitrag leisten.“
Während der Umbauarbeiten ist Binder und ihrem Team daran gelegen, dass der Heimalltag möglichst unberührt bleibt. Bis auf wenige Veränderungen gelingt ihnen das: Weiterhin trifft sich der Männerstammtisch, die Kochgruppe feilt an einem gemeinsamen Kochbuch, gegessen wird im geselligen Miteinander im Speisesaal. Und manchmal bringt die derzeitige Situation gar jetzt schon einen Vorteil für die Seniorinnen und Senioren: „Aufgrund der Umbauarbeiten und der damit verbundenen vorübergehenden Verkleinerung haben wir derzeit zwar weniger Bewohnerinnen und Bewohner“, so Binder. „Unser Team, das sehr gut funktioniert, haben wir aber nicht reduziert.“ Diesen Personalüberschuss auf Zeit nutzt die Pflegeeinrichtung auch für vermehrte Freizeitangebote für die Bewohnerschaft.